„Statt Snirtje“ Vegan

Moin
und herzlich Willkommen zu einem herzhaften ostfriesischen Gericht. Ich habe dieses Rezept „Statt Snirtje“ genannt, da das ursprüngliche Rezept das geschmorte Schweinefleisch ins Zentrum stellt und damit in Struktur und Geschmack nur sehr schwer zu kopieren sind. Da es aber durchaus möglich ist Schnetzel oder Medaillons aus Soja- oder Erbsenprotein ebenfalls zu schmoren, möchte ich hiermit eine Alternative bieten.
Zum klassischen Snirtje werden in der Regel Kartoffeln und Rotkohl serviert. Beide Beilagen sind natürlich in der veganen Variante sehr einfach verfügbar und passen hervorragend zu diesem Schmorrezept. Das macht dieses Rezept auch zu einer Ergänzung in einer Gruppe mit mehreren Ernährungsformen. Mit nur einem Topf mehr kann zusätzlich zu dem Original Snirtje auch dieses Rezept schmoren und macht jede weitere Diskussion am Essenstisch unnötig.
Wie auf dem Beitragsbild erkennbar habe ich meine Kartoffeln in mundgerechte Stücke geschnitten, mariniert und in der Heißluftfritteuse knusprig gebacken. Meinen Rotkohl habe ich mit etwa 20g weißen Mandelmus im Mixer glatt püriert. Natürlich kann man hier seine Zubereitungsform oder auch weitere Beilagen wählen.
Um einen richtig intensiven Geschmack zu erzeugen ist es wichtig die Schnetzel und das Gemüse für die Soße kräftig anzubraten. Dabei soll natürlich nichts anbrennen, aber braune Röstaromen sind sehr erwünscht und können mit Hilfe von einem ordentlichen Schluck Rotwein oder Gemüsebrühe auch wieder vom Topfboden gelöst werden.
Zum anbraten der Zutaten habe ich desodoriertes Kokosöl verwendet. Dieses ist zum einen geschmacksneutral und zum anderen hoch erhitzbar. Außerdem liefert es (vom Original ähnliche) Fettsäuren, die sich positiv auf den Geschmack auswirken. Dieses Öl ist natürlich durch jedes andere hoch erhitzbare Öl austauschbar.
Uns hat diese Alternative super geschmeckt und ich hoffe das auch Ihr Freude daran haben werdet.

„Statt Snirtje“ Vegan
Zutaten
"Snirtje"
- 200 g Sojaschnetzel oder Medaillons
- 150 ml Rotwein
- 3 EL Olivenöl
- 1 EL Tomatenmark
- 3 EL Sojasoße
- 1 EL Worcestersoße
- 1 EL Balsamico
- 2 EL Kokosöl, desodoriert
- 1 TL Thymian
- Salz, Pfeffer
Soßenansatz
- 2 Gemüsezwiebeln
- 1 Möhre
- 1 Pastinake
- 1 EL Kokosöl, desodoriert
- 2 EL Tomatenmark
- 1 EL Senf
- 1 Schuss Agavendicksaft
- 250 ml Gemüsebrühe
- 300 ml Rotwein
Anleitungen
"Snirtje"
- Die Sojaschnetzel für etwa 15 Minuten in heißem leicht gesalzenen Wasser oder leichter Gemüsebrühe ziehen lassen. Danach wieder kräftig Flüssigkeit im Abtropfsieb ausdrücken.
- Eine Marinade aus Rotwein, Olivenöl, Sojasoße, Worcestersoße, Tomatenmark, Balsamico, Thymian, Salz und Pfeffer herstellen. Die Schnetzel damit gut marinieren und für mindestens 2 Stunden ziehen lassen.
- Mit ordentlich Hitze und dem Kokosöl die Schnetzel gut anbraten und danach zunächst beiseite stellen. Die restliche Marinade aufbewahren.
Soßenansatz
- Die Zwiebeln, Möhre und Pastinake in kleine Würfel schneiden und mit Kokosöl und einer guten Prise Salz anrösten.
- Wenn das Gemüse eine kräftige Röstung entwickelt hat mit einem ordentlichen Schuss Rotwein ablöschen.
- Jetzt das Tomatenmark und Agavendicksaft (oder andere Süßungsmittel) hinzugeben und noch einmal anrösten lassen.
- Noch einmal einen Schuss Rotwein hinzugeben und alle Röstaromen vom Topfboden lösen.
- Den Topfinhalt nun mit dem restlichen Wein, Marinade, Senf und der Brühe auffüllen. Alles mit einem Stabmixer (oder in einem Standmixer) glatt pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Balsamico abschmecken.
Schmoren
- Die Soße und die Schnetzel wieder in den Topf geben und mindestens 30 Minuten bei geschlossenem Deckel schmoren lassen. Um noch mehr Röstaromen zu erzeugen kann man das Gericht auch im Ofen bei etwa 180 Grad Celsius ohne Deckel schmoren lassen. In beiden Zubereitungsarten regelmäßig umrühren und ggf. Flüssigkeit auffüllen.